Zell (Mosel) Drohnenbild. © Philipp Bohn

Zahlen, Daten, Fakten zur Stadt Zell (Mosel)

Allgemeine Informationen

Die Stadt Zell (Mosel) ist Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Zell, der insgesamt 24 Ortsgemeinden an der Mosel und im Hunsrück angehören. Mit dem Krankenhaus auf dem Höhenstadtteil Barl, den Kindergärten in den Stadtteilen Zell, Kaimt und Barl sowie der Grundschule und der Integrierten Gesamtschule verfügt Zell über wichtige Infrastruktur, die auch für die umliegenden Gemeinden von großer Bedeutung ist. Die Weinstadt ist überregional bekannt für ihre Weinlage "Zeller Schwarze Katz". Gemessen an der Rebfläche zählt Zell (Mosel) zu den größten weinbautreibenden Gemeinden in Deutschland.

Zell ist neben Cochem einer der beiden Hauptorte des Landkreises Cochem-Zell. Mit knapp über 60.000 Einwohnern ist Cochem-Zell - gemessen an der Einwohnerzahl - der zweitkleinste Landkreis in Rheinland-Pfalz und sogar der fünftkleinste in der ganzen Bundesrepublik Deutschland.


Gemarkung:

4.538 ha

Einwohner:

4.308 (11/2021)

Kernstadt Zell

1.458

Stadtteil Barl

1.289

Stadtteil Kaimt

996

Stadtteil Merl

658

Siedlung Althaus

56

Unsere Weinstadt im Zeitverlauf

5.000 v. Chr.

Wie das gesamte Moseltal ist auch das Zeller Land wohl seit der Jungsteinzeit kontinuierlich besiedelt.

2.000 v. Chr.

Funde bestätigen die Besiedlung im Ortsbereich Kaimt und auf dem Barl in jener Zeit.

um 500 v. Chr.

Keltische Stämme dominieren in weiten Teilen Europas über die vorangegangenen bäuerlichen Megalithkulturen. Im Moselraum siedelt der Stamm der Treverer.

um 100 v. Chr.

In keltischer Zeit existieren schon viele der heutigen Moselorte. Ortsnamen keltischen Ursprungs (z.B. Kaimt und Merl) weisen darauf hin. Auf dem Beinter Kopf und auf der Alteburg im Altlayer Bachtal lagen keltische Befestigungen. Keltische Heiligtümer (oft oberhalb der Ortslage) hielten sich durch die römische Zeit und wurden später häufig erste christliche Kirchen.

um 50 v. Chr.

Wie ganz Gallien wird auch das Trevererland von Caesar erobert und römisch. Nach anfänglichen Widerstand assimiliert sich vor allem die Oberschicht. Eine jahrhundertelange Phase der Prosperität von Wirtschaft und Kultur beginnt, unterbrochen nur durch wenige Aufstände und Germaneneinfälle.

nach 70 n. Chr.

Am Moselübergang (Furt) in Zell entsteht vor dem Aufstieg zum Hunsrück eine Raststation mit einer kleineren Hafenanlage und Lagerhallen (cellae).

475

Nachdem die fränkischen Eroberer das Moselland schon länger beherrschten, fällt Trier als letzte römische Bastion. Ein Jahr später geht das Weströmische Reich unter, das Mittelalter beginnt. Zell und seine Umgebung gehören nun zum fränkischen Raum, den Chlodwig durch Eroberungen nach Westen erweitert und zum fränkischen Reich macht.

732/33

Die aus dem merowingischen Hochadel stammende Adela vermacht ihre Güter in Kaimt dem Benediktinerinnenkloster in Pfalzel bei Trier.

782

Ein gewisser Herolf schenkt dem Kloster Lorsch einen Weinberg und Ackerland in Merl.

um 940

Erste Erwähnung von Weinbergen in Zell und Kaimt.

nach 1142

Errichtung eines Augustinerinnenklosters auf der Marienburg neben der Mutterkirche für den Zeller Hamm.

um 1200

Verlegung der Mutterkirche und des Dekanatssitzes nach Zell.

1229

Vollendung der Stadtbefestigung von Zell, von der sich der Runde und der viereckige Turm sowie Reste der Stadtmauer erhalten haben.

um 1285

Gründung eines Minoritenklosters und einer Lateinschule in Merl.

1339

Zell wird Verwaltungssitz eines kurtrierischen Oberamtes.

1460 - 1593

Abhaltung zahlreicher kurtrierischer Landtage in Zell, Blütezeit der Stadt.

1512

Kaiser Maximilian (1493 - 1519) übernachtet auf dem Weg zum Reichstag nach Trier in der 1481 errichteten Kellnerei und erhält als Gastgeschenk ein Fass Zeller Wein.

1521

Die Entführung des Zeller Schultheissen Jakob Schienen, Vater des Trierer Weihbischofs Nikolais Schienen, führt zur berühmten "Sickingenfehde". Bei der Verteidigung Triers gegen Sickingens Angriffe zeichneten sich die Zeller Soldaten besonders aus: "He staiht ferm, wie en Celler us dem Hamm" (Er steht fest wie ein Zeller aus dem Hamm).

1535 - 1543

Bau des Zeller Schlosses als Nebenresidenz der Trierer Kurfürsten.

1632 und 1635

Schwedische Truppen erobern und plündern Zell.

1689

Zerstörung der Stadt und der Ortsbefestigung von Zell und Merl im Zuge der Reunionskriege Ludwigs XIV.

1794

Französische Revolutionstruppen erobern das Rheinland. Der Trierische Kurstaat löst sich auf. Mit dem Ende des Feudalismus wird Adels-, Kloster- und Kirchenbesitz verstaatlicht und meist versteigert. So kommen auch im Zeller Land gute Weinbergslagen in private Hand.

1798

Zell wird im Zuge einer Verwaltungsreform Sitz der Kantonsverwaltung des Kantons Zell.

1814

Ende der französischen Zeit. Zell wird 1816 preußische Kreisstadt.

1848

Ein Großbrand vernichtet 152 Häuser der Altstadt und läßt 900 Menschen obdachlos werden.

1863

Erstmals wird die Lagebezeichnung "Zeller schwarze Katz" verwendet.

1905

Die Moseltalbahn ("Saufbähnchen"), von Trier nach Bullay am rechten Moselufer entlang, wird fertiggestellt. 1964 wird die Strecke abgebaut.

1950

Wiedereingemeindung von Kaimt. Erschließung und Anbindung von Kaimt durch den Bau der Moselbrücke und den Ausbau der B53 Richtung Koblenz. Bau der Fußgängerbrücke (bis dahin gab es nur die "Ponte" (Fähre) zwischen Zell und Kaimt).

1969

Auflösung des Kreises Zell, Zell kommt zu Kreis Cochem-Zell, Traben-Trarbach zum Kreis Wittlich-Bernkastel. Eingemeindung von Merl und Erschließung des Barl als Wohn- und Industriegebiet.