Luftaufnahme der Altstadt von Zell Mosel. © Philipp Bohn

Zell (Mosel) - unsere Stadt

Die Stadtteile von Zell (Mosel)

Unsere Weinstadt gliedert sich in insgesamt fünf Stadtteile - die Kernstadt Zell und Merl am rechten Moselufer, Kaimt am linken Moselufer und der Höhenstadtteil Barl auf der linken Moselseite sowie die Siedlung Althaus auf der Hunsrückhöhe. Auf dieser Seite finden Sie einen Stadtplan von Zell (Mosel) und lesen Wissenswertes rund um seine Stadtteile.

Stadtplan Zell (Mosel)

Panoramablick über Zell Mosel und die Stadtteile Kaimt und Barl. © Inge Faust

Die fünf Stadtteile von Zell (Mosel)

Kernstadt Zell

Die Weinstadt Zell wurde immer schon für eine römische Gründung gehalten, obwohl es im Stadtkern selbst keine konkreten Baureste gab, die dies belegten. Erst im Jahr 1978 wurden während Kanalisationsarbeiten umfangreiche Funde gemacht, anhand derer festgestellt werden konnte, dass Zell schon zur Römerzeit besiedelt war. Es wurden die Reste einer Badeanlage entdeckt, die – wie damals üblich – mit einer Hypokausten-Heizung ausgestattet war. Das Badegebäude hatte Ausmaße von mehr als 10 x 20 m und lag im Bereich Oberstraße, Käsgasse, Mariengasse.

Noch im selben Jahr fand man nur 150 m entfernt ein längeres Stück römischer Straße mit Siedlungsspuren. Zwischen den römischen Hauptstraßen Trier-Mainz und Trier-Andernach existierte eine wichtige Verbindung, die von Wittlich nach Simmern führte und die Mosel zwischen Zell und Kaimt auf einer Furt querte. Als römische Straßenstation mit Lagerhäusern („cellae“), möglicherweise auch mit einem Hafen, ist Zell entstanden. Dies konnte durch die Grabungen 1978 bewiesen werden.

Bereits 1222 hatte Zell die Stadtrechte erhalten, 1229 wurde die Stadtmauer mit ihren drei Toren fertiggestellt. Im Jahr 1532, während der Verteidigung Triers gegen die anstürmende Streitmacht Franz von Sickingens, machten sich 300 Soldaten aus dem Zeller Hamm einen Namen aufgrund ihrer besonderen Tapferkeit. So entstand in der Mundart das Sprichwort „He staiht ferm (fest), wie en Celler us dem Hamm!“. Kurfürst Richard von Greiffenklau dankte den Zellern, indem er den Sitz des trierischen Amtes für die Gegend von Burg Arras nach Zell verlegte und von 1535 bis 1543 das Zeller Schloss bauen ließ, welches auch heute noch eines der reizvollsten Gebäude der Stadt ist. An der Rückseite des Schlosses, in der Jakobstraße, findet sich die Tür der ehemaligen Synagoge der jüdischen Gemeinde von Zell.

Brände in den Jahren 1848 und 1857 vernichteten einen großen Teil der alten Bausubstanz. Zell wurde danach mit verbreiterten Straßen wieder aufgebaut und wirkt daher heute "städtischer" als die meisten Moselorte. Erhalten blieb damals unter anderem das "Haus Caspary" in der Balduinstraße – ein interessanter gotischer Bau, der 1515 für den kurtrierischen Amtmann Johann von Senheim errichtet wurde. Auch die Pfarrkirche St. Peter und Paul von 1786 überstand die Feuerkatastrophen.

Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind vor allem zwei Türme erhalten: der "viereckige Turm" im Zeller Bachtal und der "runde Turm" am Friedhof über der Stadt. Letzterer ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Weinstadt und darf auf keiner Panorama-Aufnahme von Zell fehlen. Mittelpunkt der Stadt ist der kleine Marktplatz, der die Balduinstraße, die Hauptgeschäftsstraße von Zell, mit den Grünanlagen am Flussufer verbindet. Hier steht auf einem Brunnen das Markenzeichen der Zeller Weine, die "Zeller Schwarze Katz". Heute wird am neu gestalteten Marktplatz regelmäßig köstlicher Wein ausgeschenkt, ein Wochenmarkt veranstaltet oder so manches Fest gefeiert.

Stadtteil Kaimt

Kaimt liegt gegenüber der Kernstadt Zell, ist mit ihm durch zwei Moselbrücken verbunden und doch in der Ortsstruktur und vor allem in der Mentalität der Bewohner "meilenweit" entfernt. Dies hängt stark mit der Geschichte zusammen, denn Zell ist eine römische Gründung, während Kaimt schon zu keltischer Zeit bestand. Zell war stets die Stadt, in der sich Handel und Verwaltung abspielten. Auch heute hat die Kernstadt durch ihre Geschäfte und geraden Straßen einen kleinstädtischen Charakter. Kaimt hingegen war Winzer-, Bauern- und Fischerdorf und ist es zum Teil auch bis heute geblieben. Geschäfts- und Verwaltungsgebäude sind hier nicht zu finden.

Enge und verwinkelte Gassen mit Winzerhäusern bilden den Ortskern von Kaimt. Die Bundesstraße verläuft hinter dem Ort, wodurch es in den kleinen Gassen, die zum Moselufer führen, eher ruhig zugeht. Dieser dörfliche Charakter, die malerischen Fachwerkhäuser sowie das sonnige Moselufer bilden den besonderen Reiz von Kaimt. In Kaimt befinden sich heute die beiden Standorte des Campingparks Zell Mosel sowie die Schulen der Stadt Zell.

Stadtteil Merl

Ebenso wie Kaimt ist auch Merl eine keltische Gründung. Im Jahr 782 als „Merila“ zum ersten Mal erwähnt, liegt der Ort am Fuß des 371 Meter hohen "König" und am Eingang des weit in den Hunsrück hinaufführenden Merler Bachtals. Der heute langgestreckte Ort entstand wohl durch das Zusammenwachsen mehrerer Teile, wobei der moselabwärts gelegene Ortsteil Spay auch heute noch ein wenig für sich liegt. 1969 hat Merl seine Selbstständigkeit verloren und ist seither Stadtteil von Zell.

Die "Zandt von Merl" standen als Erbvögte des "Hamm" jahrhundertelang im Dienst der trierischen Kurfürsten. Das Rittergeschlecht hatte großen Einfluss im gesamten Moseltal. Es soll dafür gesorgt haben, dass die Rieslingrebe schon im 17. Jahrhundert in Merl angebaut und von dort als "Merl-Riesling" an Mosel und Rhein verbreitet wurde. Der immer noch mächtige und gut erhaltene "Zandthof" war Stammsitz und Burghaus des Geschlechts. Heute befindet er sich in Privatbesitz.

Stadtteil Barl

Nach einem Stadtratsbeschluss im Jahr 1968 wurde auf dem Barl ein vollkommen neuer Stadtteil für Industrie-, Gewerbe- und Wohnbauten erschlossen, was zu einer Aufwärtsentwicklung der Stadt Zell (Mosel) führte. Der neue Stadtteil eignete sich durch seine ruhige und verkehrsgünstige Lage ideal für den Neubau eines leistungsfähigen, modernen und auch heute noch überregional wichtigen Krankenhauses. Er verfügte außerdem über ausreichend Fläche zur Errichtung von Lager- und Abstellplätzen.

Während im Jahr 1983 noch 700 Bürger und ebenso viele Arbeitsplätze gezählt werden konnten, haben beide Zahlen die Tausendermarke heute bereits deutlich überschritten. Attraktive Wohngebiete, das St.-Josef-Krankenhaus sowie das größte zusammenhängende Industrie- und Gewerbegebiet im Landkreis Cochem-Zell mit einem überregional bedeutenden Einkaufszentrum unterstreichen die heutige Bedeutung des Stadtteils Barl.

Stadtteil Althaus

1927 wurde der Zeller Distrikt Althaus durch den Staat enteignet und dem „Rheinischen Heim“ zur Besiedelung übergeben. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges bekam der Reichsarbeitsdienst die Order zur Rodung des Geländes. Während des Krieges war es jedoch größtenteils wieder von hohen Ginsterstauden bedeckt. Am 21.02.1952 berichtete die Trierer Landeszeitung, dass das „Rheinische Heim“ die Absicht hätte, fünf Siedlungen im Distrikt Althaus zu errichten. Die Siedlungsgebäude sollten aber gegenüber dem früheren Arbeitsdienstlager bei Tellig auf städtischem Boden errichtet werden, und nicht im Distrikt Althaus. Durch diese Maßnahme war den neuen Siedlern die Bindung an Schule und Kirche gesichert, außerdem konnte man sich die ansonsten hohen Straßenbaukosten sparen.

Am 22.10.1952 schrieb der Trierische Volksfreund, dass die nun sieben Häuser / Gehöfte der Siedlung Althaus nach damals neuesten Gesichtspunkten erbaut und ausgestattet wurden. Die Neubauern, die allesamt aus jenseits der Oder-Neiße-Linie liegenden deutschen Gebieten und aus den deutschsprachigen Gebieten der Tschechoslowakei und Bessarabiens stammten, fanden hier nach sieben Jahren Wanderschaft quer durch das Land endlich wieder einen Ort, um sesshaft zu werden. Die Besiedelung wich von der normalen Dorfform ab: die Gehöfte lagen nun zwar (wie beim süddeutschen Vorbild) weit auseinander, der Gutsherr hatte jedoch sein Land direkt hinter dem Haus. Schon bald ließen sich in „Neu-Zell“, wie Althaus auch genannt wurde, 30 neue Bürger nieder. Damit war die Besiedelung abgeschlossen. Von Tellig aus wurde eine 1,5 km lange Wasserleitung nach „Neu-Zell“ verlegt, um die Frisch- und Abwasserversorgung der Siedlung zu sichern.

Die Einwanderer mussten ihr neues Grundstück bei der Stadt in jährlichen Raten (plus Zinsen) abbezahlen. Dieses Verfahren, Verrentung genannt, belief sich auf 56 Jahre. Erst nach dieser Zeit durften die Siedler die Höfe als ihr Eigentum betrachten. Während der ersten drei Jahre erhielten die Neubauern finanzielle Unterstützung der Siedlungsgenossenschaft bei der Anschaffung von Landmaschinen. Im vierten Jahr der Verrentung konnte mit der Rückzahlung begonnen werden. Eine weitere Bedingung der Stadt an die Einwanderer bestand darin, dass es auf dem Hof keine Teilung gab.